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Journée Swissmem 2018

Die Stärken der jungen Generation nutzen und fördern.

Die Gesellschaft und mit ihr die Arbeitswelt ändern sich laufend. Was zeichnet die neue Generation aus? Und was braucht es, damit die Freude am Beruf – für Lernende wie für Ausbildner – erhalten bleibt? Der Journée Swissmem stellte sich den Veränderungen der heutigen Zeit. 

Der Tagungsort verkörperte das Thema des Journée Swissmem exemplarisch: eine modulare Infrastruktur, lichtdurchflutete Räume und neuste Multimedia-Technik formen sich zu einem flexiblen Ganzen. Das SwissTech Convention Center, nahe der EPFL gelegen, zählt zu modernsten Tagungscentren der Welt. Innerhalb von Stunden lässt es sich verwandeln, um individuellen Ansprüchen zu genügen. Über 225 Besucher — so viele wie noch nie — fanden sich am 26. Januar 2018 in Lausanne ein. Sie liessen sich von der Frage leiten, was die heutige Generation von früheren unterscheidet. Und umkreisten das Thema, wie diese Veränderungen als positive Kräfte in die Berufsbildung einfliessen können. 

Die Industrie als Zukunftsgestalterin

Die einleitenden Worte von Philipppe Cordonier, Verantwortlicher Swissmem suisse romande, und Arthur Glättli, Leiter Swissmem Berufsbildung, machten gleich deutlich: Die Ausbildungsbetriebe der Industrie sind gefordert. Die Branche ist jedoch gewillt, den Wandel aktiv zu gestalten und die sich bietenden Chancen zu nutzen.

Auf die Kernrolle, welche die Industrie bei der Modernisierung der Wirtschaft spielt, ging in der Folge Cesla Amarelle, Regierungsrätin des Kantons Waadt und Vorsteherin des Departements für Bildung, Jugend und Kultur, ein. Sie hob die exemplarischen Bildungsleistungen der Branche hervor und ermutigte sie, weiter in die Jugend zu investieren. Sie rief in Erinnerung, dass trotz technologischem Wandel die Bildung essenziell auf zwischenmenschlichen Beziehungen beruhe. Die Art des Austauschs und der Rollen könne sich jedoch ändern.

Fokus auf praxisorientierte Ausbildungen

Nach Jahren, in welchen die gymnasialen Ausbildungen und universitären Bildungswege im Vordergrund standen, plädierte Amarelle dafür, den Fokus wieder verstärkt auf die Berufsbildung zu legen. Sie sei für die Beschäftigung von zentraler Bedeutung und gebe den Jugendlichen einen idealen Start ins Arbeitsleben. Wie stark sich dieses wandelt, davon erzählte anekdotisch Xavier Comtesse, Mathematiker und bekannter Digital Shaper.

Sharing Economy, Mobilität, Wohnen: Alles Bereiche, die derzeit einem starken Wandel unterworfen sind und welche auf neue Präferenzen der Jugendlichen reagieren müssen. Beispiel finden sich viele, wie Comtesse unterhaltsam aufzeigte. Er erkannte jedoch auch in der Arbeitsweise der Jugendlichen ganz neue Muster: Trial and Error statt straffe Prozesse, Geschwindigkeit statt grundsolide Entwicklung, sprunghafte Karrierewege statt langjährige, systematische Weiterentwicklung. Asien statt Amerika.

Die Berufsbildner im Zentrum

Comtesse warb dafür, den Jugendlichen schon früh Auslanderfahrungen zu ermöglichen und sie mit neuen Kulturkreisen und Arbeitsweisen vertraut zu machen. Man müsse die Kunden verstehen und diese befänden sich in Zukunft zu grossen Teilen in Asien, erklärte er. Auch wenn die Wandelbarkeit in der Bildung zum Teil Mühe bereite, so müsse man diese doch als Stärke wahrnehmen und auch zulassen. Jugendliche könnten sich rasch anpassen, meinte Comtesse und lenkte den Blick auf die Ausbildner: Es sei wie bei der ersten Digitalisierungswelle in den Achtzigerjahren. Auch damals mussten zuerst vor allem die Ausbildner geschult werden. Dies sei auch jetzt wieder angezeigt.

In der nachfolgenden, von der bekannten Journalistin Nathalie Randin geführten Podiumsdiskussion, kamen die Stärken der Berufsbildung nochmals klar zu Ausdruck. Die jüngeren und die älteren Generationen könnten voneinander profitieren, war man überzeugt. Es sei zudem nötig, dass Unternehmen, Bund und Kantone kooperieren. Nur so könnten flexible Antworten auf den raschen Wandel gefunden werden.

Die Lernenden kamen an diesem Journée Swissmem vor allem im Rahmen der Workshops zu Wort. In drei Ateliers konnten sie ihre Erfahrungen und Forderungen direkt einbringen. Die interaktiven Programmelemente waren der Rekrutierung, der Berufswahl und aktuellen Herausforderungen der Berufsbildung gewidmet.

Nach der Mittagspause nahm Philippe Cordonier die Gäste mit auf eine Tour d'horizon zu den wirtschaftlichen Entwicklungen in der Industrie sowie den Handlungsschwerpunkten, die sich Swissmem gesetzt hat. Um die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen positiv zu beeinflussen, ist Swissmem  im laufenden Jahr in folgenden Bereichen besonders aktiv: Innovationsförderung, Digitalisierung (siehe Initiative www.industrie2025.ch), betriebsinterne Weiterbildungen, Fachkräfte (siehe Ausbildungs- und Jobplattform www.find-your-future.ch), Marktzugang sowie Wachstumsfinanzierung.

SwissSkills 2018 - Stelldichein der Berufsbildung

Olivier Habegger, Berufsbildungsverantwortlicher Suisse romande, griff in seiner Präsentation wichtige Themen auf, welche den Arbeitsalltag der Berufsbilder beeinflussen (Qualifiaktionsverfahren, Integrationsvorlehre, Aktualisierung von Lehrmedien, EBooks an der Berufsfachschule).

Ein besonderes Augenmerk warf er auf die Berufsmeisterschaften. Einerseits darf die Branche auf äusserst erfolgreiche Berufsweltmeisterschaften zurück blicken (WorldSkillsAbuDahbi 2017), andererseits freut sich die Branche auf die nächsten nationalen Meisterschaften (SwissSkills 2018). Diese finden vom 12.- 16.9. in Bern statt.

Die Berufsmeisterschaften — ein zentrales Element der Talentförderung  der Branche — werden künftig eines der Hauptengagements von Olivier Habegger sein. Er wird innerhalb von Swissmem Berufsbildung eine neue Stelle übernehmen, welche die Berufswettbewerbe und Elemente der Berufs-Promotion enthält. Erklärtes Ziel von Habegger ist es, künftig auch mit Kandidaten aus der Romandie an Berufsweltmeisterschaften teilnehmen zu können.

Raum für Träume

Äusserst beeindruckt von den WorldSkills zeigte sich auch Claude Nicollier. Bis zu seinen ersten Weltraum-Flügen als Astronaut der NASA genoss er nicht nur eine fundierte Ausbildung, sondern durchlief auch ein intensives Training. Beides Elemente, die ebenso für die Teilnehmer an Berufsweltmeisterschaften zutreffen.

Für sie trifft wohl auch die Motivation zu, die ganz am Anfang der bemannten Raumfahrt stand. Wie Präsident John F. Kennedy einst erklärte, hatten die USA das Ziel, zum Mond zu fliegen, nicht gewählt weil es einfach wäre. Sondern — ganz im Gegenteil — weil es schwierig war und das Beste aus den Mensch herausholen würde.

Am Schluss seiner eindrücklichen Reise durch Raum und Zeit unterliess es Nicollier nicht, den Jugendlichen auch noch ein paar Empfehlungen auf dem Weg mitzugeben.

  • Kultiviert die Neugierde, die Leidenschaft und das permanente Lernen
  • Setzt euch klare Ziele und verfolgt sie mit Ausdauer
  • Sieht alternative Wege vor, damit ihre eure Ziele erreichen könnt, auch wenn Probleme und Hindernisse auftreten.
  • Lasst euch durch Misserfolge nicht aufhalten. Erinnert euch daran: "Ich verliere nie - entweder ich gewinne oder ich lerne." (N. Mandela)

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Letzte Aktualisierung: 11.04.2019