Swissmem Berufsbildung Aktuelles Fünfjahresüberprüfung der technischen MEM-Berufe

Fünfjahresüberprüfung der technischen MEM-Berufe

Gemäss gesetzlichem Auftrag hat die Kommission für Berufsentwicklung und Qualität der MEM-Branche (SKOBEQ-MEM) die im Jahr 2009 reformierten Berufe zu überprüfen. Die Resultate der Umfrage liegen vor. Die Reform darf als gelungen bezeichnet werden. Es geht jetzt noch darum, aufgrund der Erfahrung der vergangenen fünf Jahre einige Optimierungen vorzunehmen.

Die von Swissmem und Swissmechanic im Auftrag der SKOBEQ-MEM durchgeführte Umfrage bei ausbildenden Betrieben, überbetrieblichen Kurszentren, Ausbildungszentren und Berufsfachschulen ist abgeschlossen worden. Die Resultate wurden den Mitgliedern der SKOBEQ-MEM an der Sitzung vom 25. September vorgestellt. Die Rückmeldungen waren von allen Zielgruppen und zu allen Berufen quantitativ und qualitativ sehr gut. Eine Stellungnahme ist auch von der Schweizer Berufsbildungsämterkonferenz (SBBK) eingegangen. Im Folgenden sind die wichtigsten Themen zusammengefasst, die in der Umfrage oft genannt wurden. Die Gewichtung variiert aber teilweise je nach Beruf. Ausbildende Betriebe 

  • Die Bildungsberichte, die einmal pro Semester obligatorisch sind, werden oft mangelhaft oder gar nicht erstellt. Manchmal ersetzt das Qualifikationsgespräch den Bildungsbericht. Manche Betriebe schätzen den Aufwand zur Ausstellung des Bildungsberichtes höher als den Nutzen ein.
  • Viele Lernende führen die Lern- und Leistungsdokumentation (KoRe-Katalog, Lernjournal) unvollständig oder gar nicht, wenn nicht der Berufsbildner, der ÜK-Instruktor oder der Berufsfachschullehrperson die Lernenden instruiert und die Ausführung kontrollieren. Es ist unklar, ob der Lernende alleine für die Führung der LL-Dokumentation verantwortlich ist.
  • Der Aufwand für Fachvorgesetzte in den Betrieben zur Durchführung der IPA wird teilweise als zu hoch beurteilt. Es wurden Vorschläge zur Verringerung des Administrativaufwandes unterbreitet (elektronische Hilfsmittel).

Anbieter von überbetrieblichen Kursen und befreite Betriebe

  • Die ÜK-Qualifikationsnachweise werden nicht überall konsequent ausgestellt
  • Es werden kaum Visitationen bei ÜK-Anbietern, Ausbildungszentren und befreiten Betrieben durchgeführt, wodurch die Aufsichtsorgane über keine unabhängigen Informationen über die Qualitätsentwicklung der Ausbildung verfügen.

Berufsfachschulen

  • Einige Berufsfachschulen haben bei gewissen einigen Mühe, den gesamten im KoRe vorgegebenen Stoff bis zur Teilprüfung zu vermitteln. Es wurden Vorschläge unterbreitet, welche Inhalte auf das 3. oder 4. Lehrjahr verschoben werden könnten. Die Stoffmenge sollte zudem wo möglich reduziert werden.
  • Erfahrungen zeigen, dass die meisten Berufsfachschulen den KoRe-Katalog mit den Lernenden nicht abhaken, sondern nur die Semesternoten in der LL-Dokumentation ablegen.
  • Dass für die Setzung der ERFA-Noten und die Schlussnote der Berufskenntnisprüfung unterschiedlich gerundet werden muss (½- und 1/10-Noten), stösst nach wie vor auf Unverständnis.

SBBK

  • Viele Kantone möchten beim Beruf Polymechaniker/in nur noch ein Profil führen, um die Schwierigkeiten bei der Klassenführung (Mengengerüst) zu beheben und den administrativen Aufwand zu verringern. Von Betrieblicher Seite wird hingegen teilweise die Wiedereinführung der Profile G und E beim Beruf Konstrukteur/in gefordert.
  • Einige Kantone schlagen die Einführung einer EBA-Ausbildung im Bereich Automation und eine 3-jährige Grundbildung im Bereich der Konstruktion vor.

Lernortübergreifendes Thema

  • Vielerorts wird der Informationsaustausch zwischen Betrieben und ÜK mit der Berufsfachschule als noch verbesserungswürdig beurteilt.
  • Neben diesen berufsübergreifenden Themen gibt es Änderungsvorschläge zu einzelnen Berufen, die hier aus Platzgründen nicht aufgeführt werden können.

     

    Die Trägerverbände der betroffenen Berufe Swissmem und Swissmechanic werden der SKOBEQ-MEM an der Sitzung vom 27. November 2013 Themen vorschlagen, bei denen Änderungen an den Bildungsdokumenten vorgenommen werden sollen. Anschliessend werden in Arbeitsgruppen detaillierte Änderungsvorschläge ausgearbeitet, die voraussichtlich im März 2014 vorliegen werden.

     

    Weitere Informationen finden Sie unter:

    http://www.swissmem-berufsbildung.ch/de/aktuell/skobeq-mem/5-jahres-umfrage.html


    Kontakt

    Arthur Glättli

    Swissmem Berufsbildung

    Brühlbergstrasse 4

    8400 Winterthur

    Tel. dir.: 052 260 55 66

    E-Mail: a.glaettlinoSpam@swissmem.ch

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Letzte Aktualisierung: 29.10.2013