VET_India1.jpg

Die Rolle von Swissmem im Projekt «Swiss Vocational Education and Training Initiative India»

Swissmem Berufsbildung Aktuelles Die Rolle von Swissmem im Projekt «Swiss Vocational Education and Training Initiative India»


Im 2009 gestarteten Projekt «Swiss Vocational Education and Training Initiative India» (SVETII) beteiligen sich heute 10 Unternehmen, darunter die Swissmem Mitgliedfirmen ABB, Bobst, Bühler, Burckhardt Compression, Rieter und Starrag. Der Erfolg der Schweizer Industrie im Ausland ist für deren Überleben entscheidend und leistet einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der hohen Beschäftigung und somit zum Wohlstand in der Schweiz.

Im Rahmen des Projektes SVETII entwickelten die Projektpartner Swissmem, das Eidgenössische Hochschulinstitut für Berufsbildung (EHB) und die zu diesem Zweck gegründete schweizerisch-indische Firma SkillSonics ein duales Ausbildungssystem in Indien. Dazu mussten in den beteiligten Firmen Wissen und Erfahrungen über die Berufsbildung aufgebaut werden. Auch mussten geeignete Berufsfachschullehrer gefunden und ausgebildet werden. Swissmem entwickelte in Zusammenarbeit mit weiteren Projektpartnern die Berufe «Multi Skilled Production Technician» «Welder» und «Panel Wiring» und lieferte die nötigen Lehrmittel für Schule und Praxis. Der Verband unterstützt die Ausarbeitung und Durchführung der Prüfungen und vergibt die Diplome. Die Pilot-Phase wurde im Jahre 2013 erfolgreich abgeschlossen. Gegenwärtig werden jährlich rund 200 Lernende ausgebildet. Das Pilotprojekt hat gezeigt, dass ein funktionsfähiges, duales Berufsbildungssystem in Indien aufgebaut werden konnte. Schlüssel des Erfolges war die Entwicklung von massgeschneiderten Lösungen, die den indischen Verhältnissen angepasst wurden. Aus diesem Grund konnte beispielsweise auch nicht einfach der Bildungsplan des Polymechanikers auf Englisch übersetzt und implementiert werden. Auch die betrieblichen und schulischen Lehrmittel mussten den spezifischen Bedürfnissen angepasst werden. Umfragen bei den beteiligten Firmen haben ergeben, dass die oben erwähnten Berufsausbildungen einen klaren Mehrwert verglichen mit den beruflichen Ausbildungen an staatlichen Vollzeitschulen erzeugt haben. Die dual ausgebildeten Lernenden können nach Abschluss der Ausbildung sofort und effektiv im produktiven Prozess eingesetzt werden. Der Erfolg des neuen Modells hat dazu geführt, dass die erwähnten Firmen teilweise Fachleute für Lieferanten und Kunden wie auch für umliegende Firmen ausbilden. Die Erfahrungen im Pilotprojekt haben jedoch auch Optimierungspotentiale zu Tage gefördert. So sollten sich die Berufsbildungsmanager der Betriebe – meist HR- oder Produktionsleiter – noch weiter vertieftes Systemwissen über die duale Ausbildung aneignen. Die Berufsbildner müssen sich noch mehr spezifische Methoden-, Sozial- und Fachkompetenzen aneignen, um die Qualität der Ausbildung weiter verbessern zu können. Besonderes Augenmerk ist auf die enge Verbindung von Theorie und Praxis zu legen. Die Qualitätssicherung der Ausbildung beruht zu wichtigen Teilen auf der Gestaltung und fachgerechten Durchführung der (Abschluss-) Prüfungen. Auch hier besteht im Bereich der Fach- und Methodenkompetenz noch Optimierungspotential.

 

 

Entwicklung von Ausbildungskursen in Indien Ein Anschlussprojekt für die Umsetzung der obigen Erkenntnisse wurde durch das SBFI (Staatsekretariat für Bildung, Forschung und Innovation) bewilligt. Dies beinhaltet die Entwicklung von Kursen für Berufsbildner (Instructor), Ausbildungsexperten (Master Trainer) und Prüfungsexperten (Examiner), sowie für Bildungsverantwortliche im Betrieb (VET-Manager). Im Rahmen dieses Anschlussprojektes reiste im Dezember 2015 eine Delegation von Swissmem Berufsbildung, dem Eidgenössischen Hochschulinstitut für Berufsbildung (EHB) und der Mechatronik Schule Winterthur (MSW) nach Indien. Dabei wurden mit Personen verschiedenster Hierarchiestufen der beteiligten Firmen Interviews durchgeführt, mit dem Ziel, die Ausbildungsbedürfnisse zu klären und die bereits etablierte duale Grundbildung zu verbessern. Die aus unserer Indienreise gewonnen Erkenntnisse bilden für die kommende Entwicklungsphase die Basis, um die Kurse zu entwickeln und durchzuführen. Die ersten Kurse für Berufsbildner werden im Herbst dieses Jahres angeboten. Kontakt: Swissmem Berufsbildung Brühlbergstrasse 4 8400 Winterthur Hanspeter Arn T: 052 269 55 20 E-Mail: <link h.arn@swissmem.ch>h.arn@swissmem.ch</link> Arthur W. Glättli T: 052 260 55 66 E-Mail. <link a.glaettli@swissmem.ch>a.glaettli@swissmem.ch</link>

War dieser Artikel lesenswert?

Letzte Aktualisierung: 01.03.2016