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Louis Orlando Schranz

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Als ich am Sonntagmittag in Dublin ankam, hatte ich vor allem das Praktikum im Kopf

Wie sich dann aber herausstellte, war die erste Woche, in der ich Englischunterricht hatte, auch ein wichtiger Teil des Aufenthalts. Denn dort lernte ich Studenten aus unterschiedlichsten Nationalitäten kennen und konnte Freundschaften für die restlichen drei Wochen knüpfen. Im Haus meiner sehr zuvorkommenden Gastfamilie gab es noch zwei andere Studenten, mit denen ich viel Englisch reden konnte. Jedoch war ich froh, dass ich am Wochenende und an den Abenden etwas mit meinen neuen Freunden unternehmen konnte. Im Gegensatz zur Schule, die man teilweise nur halbtags hatte, hatte man während dem Praktikum kaum noch Freizeit. Deswegen würde ich die erste Woche, in der ich in der Schule war, als die Beste bezeichnen. Im Praktikum selbst konnte ich sehr viel Englisch sprechen und lernen. Ich musste aber natürlich 8 Stunden am Tag arbeiten. Untergebracht war ich bei einer 84 Jahre alten Urgrossmutter, die sich sehr gut um uns Studenten gekümmert hat. Jeden Abend und Morgen sind wir fast eine dreiviertel Stunde am Tisch gesessen und haben geredet. In der Praktikumsfirma und der Schule waren die Einheimischen jeweils auch sehr freundlich.

Was sind für Dich die markantesten Unterschiede zwischen der Schweiz und Irland? (Firmenkultur, firmeninterne Prozesse, Umgang miteinander)
Der grösste Unterschied sind die Arbeitszeiten. Während man in der Schweiz schon um halb acht/acht anfängt, fangen die Iren viel später mit der Arbeit an. Ich wollte am zweiten Tag (am ersten Tag musste ich erst um 11 Uhr dort sein) genug früh erscheinen und musste dann eine halbe Stunde vor geschlossener Tür warten. Ansonsten gibt es zwischen den beiden Ländern keine grösseren Unterschiede. Ich war in einem sehr kleinen, fast familiären Betrieb, weshalb man sehr offen miteinander umging.

Wurde Du durch den Sprachkurs optimal auf das Betriebspraktikum vorbereitet? Was für Hilfsmittel standen Dir zur Verfügung? Was für Herausforderungen haben Dich erwartet? Was hat gefehlt?
Ich war eine Woche in einer Sprachschule. Man kam in eine bereits existierende Klasse und hatte daher keinen konkreten Ablauf. Man hatte einfach gerade das Thema, das in dieser Woche an der Reihe war. Es ging vor allem um das Sprechen und das Lernen von vereinzelt neuen Wörtern. Technisches Englisch, das in meinem Fall nützlich gewesen wäre, hatte ich nicht. Jedoch bot die Schule auch Abendprogramm wie zum Beispiel eine Stadtrundtour an. Durch dieses Programm konnte man Dublin kennenlernen.

Wie wurdest Du in diesem fremdsprachigen Umfeld aufgenommen? Musstest Du Dich anpassen und wenn ja, wie? Was war schwierig, was einfach?
Nein, ich musste mich nicht gross umstellen. Natürlich, das Essen ist nicht dasselbe (es ist nicht so gesund wie in der Schweiz) und es gab einige Regeln in der Gastfamilie, die wir Studenten einhalten mussten.

Konntest Du Dir ein nachhaltiges Netzwerk aufbauen? Bleibst Du in Kontakt?
Ja, das konnte ich. Für mich persönlich war es eine tolle Gelegenheit Menschen aus unzähligen Nationen kennenzulernen. Und mit den Studenten in meinem Alter bleibe ich weiterhin in Kontakt.

Was hat Dir während dem Praktikum gefallen, was weniger? Welche Erfahrungen bleiben in Erinnerung und was nehme ich für mein weiteres Leben mit auf den Weg? Würdest Du nochmals ein Auslandpraktikum absolvieren? Wurden meine Erwartungen erfüllt?
Wenn ich noch einmal die Möglichkeit hätte ein Auslandpraktikum zu absolvieren, würde ich, ohne zu zögern ja sagen. Und ich kann es auch jedem sehr empfehlen. Auch wenn man am Anfang ins kalte Wasser geworfen wird, hat man die Möglichkeit viele neue Menschen kennenzulernen. Ausserdem lernt man eine andere Kultur kennen.

Nenne uns drei Gründe, warum Du das Auslandsparktikum absolvieren wolltest:

  1. Englisch:
    Ich möchte mein Englisch stetig verbessern. In den Gesprächen mit den Arbeitskollegen oder meiner Gastmutter konnte ich meine Ausdrucksweise üben.
  2. Kultur:
    Es ist eine tolle Erfahrung neue Kulturen kennenzulernen.
  3. Zukunft:
    Ein Auslandpraktikum kann hilfreich bei einer zukünftigen Jobsuche sein. Auch hätte ich es vor einem halben Jahr noch nicht für möglich gehalten, dass ich mit 18 Jahren vier Wochen allein nach Dublin gehe.

Impressionen

Letzte Aktualisierung: 29.09.2023