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Kauffrau/
Kaufmann EFZ

Swissmem Berufsbildung Unsere Berufe Kauffrau / Kaufmann Reform Kaufleute 2023

Reform Kaufleute 2023

Die Arbeitswelt in der MEM-Industrie verändert sich und mit ihr die Anforderungen an die Kaufleute. Wir arbeiten digitaler, flexibler und immer dienstleistungsorientierter. Die Reform 2023 richtet die Ausbildung Kauffrau/Kaufmann EFZ auf die zukünftige Arbeitswelt aus, um ihre Absolvierenden optimal vorzubereiten.

Ansprechpartner  Nino Giuralarocca Nino Giuralarocca
+41 52 260 55 34 +41 52 260 55 34 n.giuralaroccanoSpam@swissmem.ch
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Kauffrau / Kaufmann Reform Kaufleute 2023 Ausbildungsdokumente und Regelwerke bis 2022

Hier finden Sie die wichtigsten Informationen und Umsetzungsinstrumente zu «Kaufleute 2023».

Kurse Academy

Wenn ein Angebot themenbezogener Kurse besteht, werden diese hier angezeigt.

Betriebliches Qualifikationsverfahren

Häufige Fragen und Antworten

Allgemeines

Welches sind die Ziele von Kaufleute 2023?

Die Arbeitswelt wird digitaler, der Arbeitsmarkt flexibler, der Trend zur Dienstleistungsgesellschaft hält an. Routinearbeiten in der Administration oder der Datenerfassung nehmen ab und neue Kompetenzen sind gefragt. Das Reformprojekt «Kaufleute 2023» nimmt diesen Kerngedan­ken auf: integrierte Förderung von Fach-, Methoden-, Sozial- und Selbst­kompetenzen an allen drei Lernorten, Befähigung zu lebenslangem Lernen, Hinführung zu selbstständigem Lernen und Arbeiten.
Im Zuge des Reformprojekts wurde u.a. eine neue Bildungsverordnung (BiVo) entwickelt. Ab August 2023 wird in der kaufmännischen Grundbildung nach den neuen Bestimmungen ausgebildet.

Welches sind die wichtigsten Neuerungen in der Ausbildung im Betrieb?

Im Betrieb bearbeiten die Lernenden je Semester mindestens 3 bis 5 Praxisaufträge. Die Berufsbildnerin/der Berufsbildner bewertet die Lernenden am Ende jedes Semestern mit dem Bildungsbericht und dem betrieblichen Kompetenznachweis. In der Berufsfachschule gibt es mit Wahlpflichtbereichen (1. bis 2. Lehrjahr) und Optionen (3. Lehrjahr) eine Flexibilisierung aufgrund der Möglichkeiten der Lernenden und des Ausbildungsbetriebs. Der bisherige Ordner der Lern- und Leistungsdokumentation wird ersetzt durch die entsprechenden Funktionen von time2learn resp. die Dokumente und Hilfsmittel auf dieser Website von Swissmem Berufsbildung (z.B. Leitfaden zur kaufmännischen Grundbildung).

Was fällt weg bei Kaufleute 2023?

Im Betrieb entfallen die Arbeits- und Lernsituationen (ALS) sowie die Prozesseinheiten (PE). In der Berufsfachschule gibt es keine Profile B und E mehr.

Ab wann gelten die neuen Bestimmungen gemäss Kaufleute 2023?

Die neuen Ausbildungsbestimmungen gelten für die neuen Lernenden ab 1. August 2023.
Die bisherigen Lernenden schliessen ihre Grundbildung nach den bisherigen Bestimmungen ab.

Was muss bei der Rekrutierung von Lernenden beachtet werden?

Die Anforderungen an kaufmännische Lernende ändern sich nicht grundsätzlich. In Zukunft müssen junge Berufsleute komplexe Herausforderungen meistern, sich in rasch wechselnden Situationen zurechtfinden und engagiert in Projekten und Teams zusammenarbeiten können.
Kaufleute sind kommunikativ, interessiert am Umgang mit Menschen, arbeiten zuverlässig, exakt, strukturiert und gerne in Teams. Sie lernen einfach und schnell, verfügen über gute Umgangsformen, sind Organisationstalente und übernehmen gerne Verantwortung.
Schulische Voraussetzung ist eine abgeschlossene Volksschule mit guten bis sehr guten Leistungen auf der Sekundarstufe I.

Kann die kaufmännische Grundbildung weiterhin gemäss Art. 21 der Verordnung (Erwachsenenbildung) absolviert werden?

Ja, das ist möglich.

Ist eine Abstufung zur EBA-Ausbildung möglich?

Die Trägerin der Ausbildung Kauffrau/Kaufmann EBA ist die IGKG Schweiz. Die MEM-Branche bietet für Kaufleute keine branchenspezifische EBA-Ausbildung an. Die Durchlässigkeit zwischen EBA- und EFZ-Ausbildung ist weiterhin gewährleistet.

Wie werden verkürzte Ausbildungen durchgeführt?

Lernende, die im 2. Lehrjahr eintreten absolvieren alle 5 üK und damit auch alle üK-Kompetenznachweise. Im Betrieb bearbeiten Sie mindestens 22 Praxisaufträge.
Lernende die im August 2023 in das 2. Lehrjahr eintreten, absolvieren die Grundbildung gemäss bisheriger BiVo 2012.

Ausbildung im Betrieb

Was sind Praxisaufträge?

Praxisaufträge sind Arbeitsaufträge an die Lernenden im Berufsalltag. Damit führen die Lernenden selbstständig bestimmte berufliche Auf­gaben aus und eignen sich auf diese Weise angestrebte Handlungs­kompetenzen an. Indem sie ihre Erfahrung anschliessend dokumentie­ren und reflektieren sowie Verbesserungsmassnahmen ableiten, entwickeln sie ihre Handlungskompetenzen selbstständig weiter. Im Betrieb bearbeiten die Lernenden je Semester mindestens 3 Praxis­aufträge.

Wie werden im Betrieb die Leistungen der Lernenden bewertet?

Aufgrund der bearbeiteten Praxisaufträge und den übrigen Leistungen im Betrieb erstellt die Berufsbildnerin/der Berufsbildner den Bildungsbericht inkl. betrieblichem Kompetenznachweis. Die Bewertung erfolgt in ganzen und halben Noten.

Welches sind die Anforderungen an Ausbildungsbetriebe?

Bestehende Bildungsbewilligungen behalten ihre Gültigkeit. Für neue Betriebe ist eine Bildungsbewilligung des jeweiligen kantonalen Berufs­bildungsamtes erforderlich. Die fachlichen Anforderungen an eine Berufsbildnerin oder einen Berufsbildner sind im Artikel 14 der Bildungsverordnung umschrieben:

Die fachlichen Anforderungen an eine Berufsbildnerin oder einen Berufsbildner erfüllt, wer über eine der folgenden Qualifikationen verfügt:

  1. Kauffrau oder Kaufmann EFZ mit mindestens zwei Jahren beruflicher Praxis im Beruf;
  2. eidgenössisches Fähigkeitszeugnis eines verwandten Berufs mit den notwendigen Berufskenntnissen im Bereich der Kauffrau EFZ und des Kaufmanns EFZ
  3. und mit mindestens drei Jahren beruflicher Praxis im Beruf;
  4. einschlägiger Abschluss der höheren Berufsbildung;
  5. einschlägiger Abschluss einer Fachhochschule mit mindestens zwei Jahren beruflicher Praxis im Beruf;
  6. einschlägiger Abschluss einer universitären Hochschule mit mindestens zwei Jahren beruflicher Praxis im Beruf
     
Wie verändert sich die Rolle der Berufs- und Praxisausbildner/innen?

Die Rolle wird vielschichtiger. Berufs- und Praxisausbildner/innen agieren als Vorbild und als Coach, indem sie authentisch sind, beobachten, antizipieren, Empathie und Engagement zeigen und eine grosse Bereitschaft zur Veränderung aufweisen. Gleichzeitig sind sie Experten und Expertinnen und bringen ihr Fachwissen gezielt ein. Sie haben einen Wissensvorsprung und können dadurch Leistung und Kompetenzen fordern, fördern und beurteilen. Für die Lernenden sind sie zudem Coaches, unterstützen sie im Lernprozess und vermitteln Kompetenzen zur Selbstorganisation.

Die Information und die Schulung der Berufs- und Praxisausbildner/innen haben eine hohe Bedeutung. Einen Überblick zu den Angeboten finden Sie auf der Website von Swissmem Berufsbildung.

Überbetriebliche Kurse

Wann und wo werden die überbetrieblichen Kurse durchgeführt?

In den Semester 1 bis 5 findet jeweils ein üK statt. Diese werden durch die regionalen üK-Organisationen in verschiedenen Region der Schweiz durchgeführt.

Wie lange dauern die überbetrieblichen Kurse?

Die üK dauern total 16 Tage, davon 11 Tage Präsenzunterricht und 5 Tage Blended Learning.

Was bedeutet Blended Learning?

Im Rahmen der überbetrieblichen Kurse werden 5 Kurstage als «Blended Learning» durchgeführt. Das Blended Learning umfasst Online-Fernunterricht und angeleitetes Selbststudium.

Welche Themen werden in den überbetrieblichen Kursen erarbeitet?

Die üK umfassen vor allem branchenspezifische Themen wie Brachen und Unternehmen, Einkauf, Lagerung, Produktion, Spedition, Beratung und Verkauf, Kalkulation, Offerten, Import, Export, Angewandte Betriebs­wirtschaft.

Wie werden im überbetrieblichen Kurs die Leistungen der Lernenden bewertet?

In den üK werden durch die Lernenden zwei üK-Kompetenznachweise erstellt. Diese können aus schriftlichen Prüfungen, Projektarbeiten usw. bestehen.

Berufsfachschule

Wie viele Schultage gibt es?

Die Anzahl der Schultage bleibt wie bisher: 1. Lehrjahr: 2 Tage pro Woche 2. Lehrjahr: 2 Tage pro Woche 3. Lehrjahr: 1 Tag pro Woche (mit integrierter Berufsmaturität: 2 Tage pro Woche)

Was bedeuten Optionen in der in der Berufsfachschule?

Im dritten Ausbildungsjahr besteht die Möglichkeit, ausgewählte Handlungskompetenzbereiche in Übereinstimmung mit dem jeweiligen Tätigkeitsgebiet der Lernenden an der Berufsfachschule praxisnah zu vertiefen. Dazu stehen vier Optionen zur Auswahl, welche am Ende des zweiten Ausbildungsjahrs durch die Lehrvertragsparteien bestimmt werden und bei der Einsatzplanung zu berücksichtigen sind:

Option Finanzen – Es ist für die Lernenden betrieblich möglich, buchhalterische Aufgaben auszuführen sowie bei der Lohnbuchhaltung und der Erstellung des Jahresabschlusses mitzuarbeiten.

Option Standardsprache – Es ist für die Lernenden betrieblich möglich, anspruchsvolle Beratungs- und Verkaufsgespräche und/oder Verhandlungsgespräche in der regionalen Landessprache zu führen.

Option Fremdsprache – Es ist für die Lernenden betrieblich möglich, anspruchsvolle Beratungs- und Verkaufsgespräche und/oder Verhandlungsgespräche in Englisch oder in einer zweiten Landessprache zu führen.

Option Technologie – Es ist für die Lernenden betrieblich möglich, Datenbanken und Inhaltsverwaltungssystemen einzurichten und zu betreuen sowie Mitarbeitende bei der Einführung von Datenbanken und Software zu unterstützen und entsprechende Probleme zu lösen. Zudem bestehen die betrieblichen Voraussetzungen, dass die Lernenden grosse Datensätze mit geeigneten Programmen auswerten und die Ergebnisse aufbereiten können.

Hinweis – Bei der Wahl der Option sollen die Einsatzmöglichkeiten der lernenden Person im dritten Lehrjahr berücksichtigt werden.

Qualifikationsverfahren

Wie sieht das Qualifikations­verfahren mit Abschlussprüfung aus?

Das Qualifikationsverfahren besteht aus einer betrieblichen Abschluss­prüfung (praktisch/mündlich, Dauer 50 Minuten) und einer schulischen Abschlussprüfung (schriftlich und mündlich, Dauer 4 Std. 45 Min.). Zudem gibt es Erfahrungsnoten in der Berufsfachschule, im üK und im Betrieb.

Wie wird die Erfahrungsnote berechnet?

An allen drei Lernorten erhalten die Lernenden Erfahrungsnoten. Die Erfahrungsnote ist das Mittel aus den gewichteten Erfahrungsnoten der Berufsfachschule, der überbetrieblichen Kurse und des Betriebs.

Informationen und Schulungen

Kann ich eine Schulung zu Kaufleute 2023 besuchen?

Wir bieten ab 2023 Angebote für Berufsbildner/innen und Praxisausbildner/innen an:

KV-Reform 2023 Basisinformationen

2h online Veranstaltungen im Zeitraum von Januar – März 2023
In diesem Kurs werden die Basis-Informationen zur KV-Reform 2023 vermittelt. Dies beinhaltet die Einführung in das neue Modell, die Erklärung der Begriffe sowie die Erläuterung der zu erbringenden Nachweise (Praxisaufträge & Co.).

>> Hier geht’s zur Präsentation

Einsatz des Ausbildungsplaners für Kaufleute 2023

2h online Veranstaltungen im Zeitraum von Mai – August 2023
Mit dem Ausbildungsplaner time2learn verfügen Sie über die moderne Internet-Anwendung, um die berufliche Grundbildung im Betrieb zu organisieren und zu kontrollieren. Mit dieser Online-Schulung lernen Sie die neuen Funktionen für die Umsetzung der kaufmännischen Grundbildung (Kaufleute 2023) im Betrieb kennen.

>> Hier geht’s zur Anmeldung


Wo erhalte ich weitere Informationen zu Kaufleute 2023?

Informationen zur Umsetzung in der Branche «Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie» werden laufend auf der Website von Swissmem Berufsbildung aufgeschaltet.

Weitere Informationen zur Reform Kaufleute 2023 finden Sie auch unter:

Noch Fragen? Wir beraten Sie gerne persönlich.

Nino Giuralarocca
+41 52 260 55 34 +41 52 260 55 34 n.giuralarocca@swissmem.ch
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Letzte Aktualisierung: 14.12.2021